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Historisches

Geschichte der Kommende Hohenrain

Die Johanniterkommende wird - wie man annimmt - durch Ritter Rudolf von Hohenrain (Wangen) gegründet. Die Kommende wird in einer Schenkungsurkunde 1182 erstmals erwähnt. Die Blütezeit erlebt das Ordenshaus im 13. Jahrhundert, als Pilgerherberge und Verwaltungszentrum eines ausgedehnten Güterbesitzes im Seetal und seiner weiteren Umgebung. Ordenspriester betreuen die zur Kommende gehörenden Pfarreien Hohenrain/Kleinwangen, Römerswil, Aesch, Abtwil, Dietwil und Seengen. Bau des Wohnturmes Roten um 1150 bis 1490. Er ist der älteste erhaltene Profanbau und das eindrücklichste Zeugnis der Ritterzeit im Kanton Luzern.

Im 14. Jahrhundert - wirtschaftliche Schwierigkeiten führen zu Güterverkäufen und Verschuldung. Im Burgrechtsvertrag 1413 wird die Kommende unter das Schutz- und Aufsichtsrecht von Luzern gestellt. Hohenrain übernimmt 1472 die Verwaltung der Johanniterkommende Reiden. Der Untergang der Alten Eidgenossenschaft (1798) und die Aufhebung der geistlichen Fürstentümer in Deutschland (1803) leiteten das Ende der Johanniterkommende ein. Um zu verhindern, dass Hohenrain an ein ausländisches Fürstenhaus fällt, übernimmt der Kanton Luzern das verschuldete Ordenshaus und dessen Güter. Der letzte Komtur Johann Freiherr von Ligertz stirbt am 29. Mai 1819 in Hohenrain. Kaplan Josef Grüter eröffnete mit 23 Kindern in der ehemaligen Kommende die Kantonale Taubstummenstalt (heute HPZ).

Kapellbrückenbild von Hohenrain (abgebrannt); Hohenrain-Urkunde von 1182; Johanniter-Kreuzritter vor Akkon.

Einzug Kaplan Grüter 1847

Kaplan Josef Grüter: Einzug im Jahre 1847 mit 23 gehörlosen Kindern.

Kaplan Josef Grüter Kaplan Josef Grüter

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Der Orden der Johanniter

Details zu den Wurzeln des auftretenden Ordens der Johanniter liegen im Dunkeln. Es ist jedoch anzunehmen dass er auf Kaufleute aus Amalfi bei Venedig zurückgeht, die zwischen 1048 und 1071 ein Hospital für kranke und arme Pilger in Jerusalem gründeten. Die zum Spital gehörende Kirche war dem heiligen Johannes geweiht, womit sich der Ursprung des Ordensnamens erklärt.

Das Spital wurde von der Bruderschaft vom heiligen Johannes dem Täufer geführt. Der Unterhalt des Spitals brachte diesen Johannitern auch den Beinamen "Hospitaliter". Jerusalem geriet zum Ende des 11. Jahrhunderts in den Brennpunkt des ersten Kreuzzuges. Die Stadt wurde am 15. Juli 1099 durch christliche Kreuzfahrer erobert.

Im Jahr 1113 verlieh Papst Paschalis II. dem Hospital des heiligen Johannes zu Jerusalem ein Schutzprivileg. Damit war die Bruderschaft förmlich vom Papst anerkannt und wurde ihm zugleich unterstellt.

Mönche werden zu Kriegern

Zum Schutz der christlichen Pilger auf ihren Wegen ins heilige Land stellten sich Ritter in den Dienst der Bruderschaft und des Spitals. Nach 1099 nannte sie sich "Ordo Militiae St. Johannis Baptistae Hospitalis Hierosolimitani" (Ritterorden von St. Johannes dem Täufer vom Hospital zu Jerusalem).

Das militärische Element gewann an Gewicht und die Spitalbruderschaft des heiligen Johannes wurde zum geistlichen Ritterorden. Symbol der Johanniter war das weisse Tatzenkreuz. Dessen acht Spitzen standen für die Seligpreisungen der Bergpredigt. Weiss stellte das Licht des Glaubens dar. Das Kreuz wurde auf einem schwarzen Mantel getragen.

Im Kampf trugen die Ritter ab ca. 1259 einen roten Rock mit weißem Kreuz (gestattet durch Papst Alexander IV).

Die Johanniter nahmen eine Ordensregel an, die vom Gedankengut der Augustiner und der Benediktiner beeinflusst war. 1137 bestätigte Papst Benedikt IX. diese Regel. Mitglieder des Ordens gelobten Armut und Ehelosigkeit und verpflichteten sich zum Schutz des Glaubens und zur Hilfe für die Bedürftigen. Die Grenze zwischen Mönchen und bewaffneten Rittern fiel. Der Johanniterorden verbreitete sich im Heiligen Land.

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Ausbreitung und Machtgewinn

Der Orden weitete seine Aufgaben im Kreuzfahrerreich auf dessen Verteidigung und der Sicherung heiliger Stätten aus. Die Johanniter bauten eigene Streitkräfte auf.

Das Engagement der Johanniter im Heiligen Land wurde zu einem grossen Teil durch Stiftungen in Europa finanziert. Fromme Gönner ermöglichten die steigende Einflussnahme des Ordens, der im 12. Jh. zu einem mächtigen Faktor im Kreuzfahrerreich wurde.

Da sie nur dem Papst unterstellt waren, entzogen sie sich dem Befehl lokaler Herrscher.

Mit der Eroberung Jerusalems 1187 durch Sultan Saladin mussten der Ordenssitz nach Margat und dann nach Akkon verlegen.

Johanniter-Ritter in Akkon

Einnahme der Stadt Akkon 1191 durch die Johanniter. (Ölbild im Turm Roten, gemalt im 17. Jh.)

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Vertrieben aus dem Heiligen Land

Während des dritten Kreuzzuges soll 1190 als pflegende Bruderschaft der Orden der späteren Deutschritter entstanden sein. Rund siebzig Jahre zuvor wurde in Jerusalem der Orden der armen Ritter Christi (auch bekannt als Tempelritter) gegründet. Diese drei grossen Orden rangen um Macht und Einfluss, es herrschte bittere Rivalität zwischen den Johannitern und den beiden jüngeren Orden.

Mit dem Beginn der Belagerung von Akkon durch Al Aschraf Khalil am 5. April 1291 nahte das Ende des Kreuzfahrerreichs. Die Lage wurde verzweifelt. Matthäus von Clermont, Grossmeister der Johanniter, leitete persönlich die Verteidigung eines Tors am 15. Mai. Drei Tage später kämpfte er gemeinsam mit Wilhelm von Beaulieu, dem Grossmeister der Templer, beim "verfluchten Turm" Akkons. Templer und Johanniter fochten Seite an Seite - am Abend waren beide Grossmeister gefallen.

Mit dem Fall Akkons als letzter Bastion der Kreuzfahrer im Heiligen Land verlegten die Johanniter ihren Sitz nach Zypern, bis sie sich 1309 auf Rhodos niederliessen, wo sie bis 1522 blieben. Nach der Aufhebung des rivalisierenden Ordens der Templer 1312 konnten die Johanniter grosse Teile von dessen Besitz an sich bringen und ihr Vermögen mehren. Mit der Eroberung durch die Türken verliess der Orden Rhodos und fand in Malta eine neue Heimat.

Die Johanniter hatten 1206 nationale Vereinigungen gebildet die man "Zungen" nannte. Die Zungen waren in Prioriate gegliedert, die sich ihrerseits in Balleyen und Kommenden unterteilten.

Sitz der Johanniter in Malta, Rhodos, Zypern und Akkon.

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Niederlassungen der Ritterorden in der Schweiz im Mittelalter

Johanniterkommenden

▪ Basel BS (ca. 1200–1806)

▪ Bubikon ZH (ca. 1192–1528/1789) / www.ritterhaus.ch

▪ Biberstein AG (1335–1535) www.schlossbiberstein.ch oder wikipedia.org

▪ Biel BE (1454–1528)

▪ Compesières GE www.swisscastles.ch/compesieres

▪ Contone TI

▪ Freiburg im Üechtland FR (ca. 1224–1825)

▪ Hohenrain LU (ca. 1175–1807) www.turmroten.ch

▪ Klingnau, Doppelkommende mit Leuggern AG (1251–1806) www.hls-dhs-dss.ch/klingnau

▪ Küsnacht ZH (ca. 1358–1531) Infos Ortsmuseum oder wikipedia.org

▪ Leuggern, Doppelkommende mit Klingnau AG (ca. 1251–1806) wikipedia.org/Leuggern

▪ La Chaux VD

▪ Münchenbuchsee BE (1180–1528/29) wikipedia.org

▪ Reiden LU (ca. 1284–1807) www.kommende-reiden.ch

▪ Rheinfelden AG (1212–1806)

▪ Salgesch VS (ca. 1235–1655) www.swisscastles.ch/salgesch

▪ Thunstetten BE (ca. 1192–1528) wikipedia.org/Thunstetten

▪ Tobel TG (1226–1809) www.komturei.ch oder www.verein-komturei.ch oder wikipedia.org

▪ Wädenswil ZH (ca. 1300–1549) wikipedia.org/Alt-Wädenswil

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Bilder der Johanniterkommenden in der Schweiz

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Deutschritter-Orden

Bern BE

Köniz BE

Sumiswald BE

Basel BS

Hitzkirch LU

Fräschels FR

Tannenfels LU

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Templer

La Chaux VD

Genf GE

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Lazariter

Gfenn ZH

Seedorf UR

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